ÜBER DIE URNENHERSTELLUNG

Über die Herstellung von Porzellanurnen

Wir produzieren Urnen nur aus Porzellanmasse, die den Urnen hervorragende Eigenschaften verleiht. Dieses edle Material behält seine Eigenschaften für ewige Zeiten. Es ist nicht saugfähig, wasserdicht und beständig gegen Regen, Frost, Temperaturschwankungen oder Sonneneinstrahlung (UV-Strahlung). Alle Dekorationen werden bei hoher Temperatur in die Glasur eingebrannt und halten allen oben genannten Witterungsbedingungen mindestens Jahrzehnte, wenn nicht sogar länger, stand.

Wir zeichnen die Urne zuerst auf Papier. Dann schnitzt unser Modellbauer ein Gipsmodell, aus dem eine erste Gipsform hergestellt wird. In diese gießen wir die Porzellangussmasse und stellen auf diese Weise die ersten Produkte her, brennen diese dann im Ofen und beurteilen das Endprodukt auf seine Eignung und ob es alle unsere Anforderungen erfüllt. Wenn die ersten Produkte erfolgreich sind, macht der Modellbauer weitere Kopien der ersten Gipsform. In diese gießen wir die Porzellangussmasse standardmäßig hinein und lassen sie für etwa eine Stunde in den Formen. Während dieser Zeit bildet sich dank der Saugfähigkeit der Gipsform eine dünne, stabile Schicht aus Porzellanmasse an der Oberfläche der Form. Die restliche Masse wird wieder in das dafür vorgesehene Fass gegossen. Das so gebildete Porzellanprodukt wird bis zum nächsten Tag in der Form gelassen, um ausreichend zu erstarren und weiterbearbeitet werden zu können. Dann öffnet die Gießerin vorsichtig die Form, entnimmt die Urne und stellt sie auf eine Unterlage. Da es sich um eine zweiteilige, aus Korpus und Deckel bestehende Urne handelt, muss die Gießerin beide Teile aufeinander passen. Von dem Moment an gehört der Deckel nur noch zu diesem einen Korpus. Deckel und Korpus dürfen während der Produktion nicht mehr verändert werden und bleiben während der Produktion dauerhaft zusammen. Auf der Unterlage trocknet die Urne zwei Tage lang. Wenn sie vollständig trocken ist, beginnt die Gießerin, an der Urne den durch die Fugen der Form entstandenen Grat zu retuschieren (er ist auch nach dem Brennen auf dem fertigen Produkt leicht sichtbar) und kleinere Unvollkommenheiten an der Oberfläche auszubessern. In diesem Zustand ist die Urne gut bearbeitbar. Die Gießerin bearbeitet die Urne mit einem Rundmesser und wäscht sie mit einem Meeresschwamm glatt. Dann muss die Urne für ein bis zwei Tage wieder vollständig trocknen. Anschließend brennen wir die Urne zum ersten Mal bei einer Temperatur von 950 Grad Celsius in einem Gasofen, damit sie ausreichend erstarrt und die erforderlichen Eigenschaften erreicht, um weiterbearbeitet werden zu können. Anschließend befreien wir die Urne vollständig von Oberflächenstaub, so dass sie bereit zum Glasieren ist. Die Urnenglasiererin taucht die Urne für kurze Zeit vorsichtig in die Glasur. Die Glasur ist, einfach und verständlich gesagt, in Wasser gelöstes, gemahlenes Glaspulver. Da die Urne nach dem ersten Brand saugfähig ist, wird die Glasur nach dem Eintauchen angesaugt und es bildet sich eine hauchdünne, ca. 1 mm starke Schicht aus Glasurpulver auf der Produktoberfläche. Dies verleiht ihr nach dem zweiten Brand einen strahlenden Glanz und weitere positive Eigenschaften. Damit Deckel und Korpus der Urne nicht verkleben, müssen die Kontaktstellen zwischen beiden Teilen komplett von Glasur befreit werden. Gelänge dies nicht einwandfrei, würden Korpus und Deckel irreversibel aneinanderkleben. Dadurch würde die Urne wertlos und könnte nicht mehr verwendet werden. Nach dem Glasieren lassen wir die Urne ein bis zwei Tage trocknen. Es folgt der wichtigste Schritt in der Porzellanherstellung, der sogenannte „Scharfbrand“. Wir brennen die Urne in einem Gasofen zuerst oxidativ mit Luftüberschuss, dann reduktiv mit reduzierter Luftzufuhr. Gerade dieser Herstellungsschritt verleiht der Porzellanurne ihre reine weiße Farbe. Wenn man das Material gegen die Sonne hält, ist es leicht transparent. Am Ende des Brandes brennen wir die Urne neutral mit einer ausgewogenen Luft- und Gaszufuhr. Dieser Brand dauert etwa einen ganzen Tag. Nach dem Brand wird die Urne auf eventuelle Oberflächenfehler überprüft. Wenn die Urne in Ordnung ist, kann sie dekoriert werden. Da wir eine Porzellanmanufaktur sind und uns seit zwanzig Jahren auf die Übertragung von Fotos auf Porzellan spezialisieren, ist es nicht zuletzt die Dekoration, die jede Urne zu einem Unikat macht. Außer der Übertragung der digitalen Fotos werden alle Dekorationstechniken von erfahrenen Porzellanmalerinnen von Hand ausgeführt. Wir dekorieren Urnen mit Edelmetallen – Gold, Silber (eigentlich handelt es sich um Platin) und Farben (aus Edelmetallen). Wir fertigen Urnen in allen Farben nach Kundenwunsch. Sobald die Urne mit Gold oder anderen Edelmetallen und Farben dekoriert wurde, der Text mit den Initialen des Verstorbenen auf die Urne geschrieben oder übertragen wurde und das Foto des Verstorbenen auf ihre Oberfläche übertragen wurde, stellen wir die Urne zum Brennen der Dekorationen in den Ofen. Manche farbige Urnen mit Texten und Fotos brennen wir auch mehrfach, d. h. Farben und Dekore werden separat gebrannt. Dann prüfen wir die Urne sorgfältig, glätten den Fuß und ihren Deckel. Die Urne ist nun fertig und kann dem Kunden und den Hinterbliebenen übergeben werden.

In der Porzellanmanufaktur unserer Familie streben alle danach, eine Porzellanurne herzustellen, die für sehr lange Zeit mit Würde und Sensibilität ihren Zweck erfüllt.
Die Urne wird nur aus lokalen natürlichen Rohstoffen hergestellt: Kaolin (Ton), Quarz, Feldspat. Edelmetalle sind in der Glasur eingeschlossen und belasten somit die Umwelt nicht.

Jede unserer Urnen ist ein Original mit eigener Geschichte und Seele.